Neu entfachter Glaube
Was war der Moment, in dem du zu Jesus gefunden hast? Vielleicht war es in einer schwierigen Situation in deinem Leben, in der du auf nichts mehr eine Antwort wusstest und dann Jesus als Antwort angenommen hast. Vielleicht war es auch in einem sehr glücklichen Moment. Und vielleicht kennst du Jesus auch noch nicht.
So muss es für den Hauptmann gewesen sein, der Jesus abgeführt, gefoltert und gekreuzigt hat. Seine Soldaten würfelten unterm Kreuz um Jesus Kleider und verspotteten ihn, den „König der Juden“. Der Hauptmann hatte noch nie von Jesus gehört. Er war in einer anderen Kultur aufgewachsen. Die Römer hatten andere Götter und sie hatten viele Vorurteile gegen die Juden. Der Job des Hauptmanns war es, den Willen der Gefangenen zu brechen und sie zu bestrafen. Wofür war ihm egal. Wir wissen sehr wenig über den Hauptmann, jedoch ist es sehr wahrscheinlich, dass er vor Jesus schon hunderte, wenn nicht tausende Menschen erniedrigt und getötet hatte. Ihm genügte es nicht, Jesus auszupeitschen, er veranlasste, dass seine Soldaten ihn verspotteten, ihm ins Gesicht spuckten und ihm einen purpurnen Mantel und eine Dornenkrone aufsetzten. Sie schlugen ihn mit Stöcken und trieben ihn nach Golgatha.
Warum sollte einem Menschen vergeben werden, der so schlimme Dinge tut? Wie sollte der, der Gottes eigenen Sohn zum Vergnügen folterte, zu Gott kommen können? Die Antwort ist Gnade. Als Jesus am Kreuz hing, sannte er ein Gebet zum Himmel. Der Hauptmann hatte bestimmt schon oft gehört, wie verurteilte Juden ihren Gott anflehten. Bestimmt haben sie oft geschrien, dass er ihnen die Schmerzen nehmen soll. Vielleicht haben sie auch ihre Peiniger verflucht und zu Gott gebetet, dass ihnen schreckliche Dinge widerfahren sollten. Doch Jesus tat das nicht. Nachdem er den schmerzlindernden Wein mit Myrre abgelehnt hatte und seine Arme ausbreitete, um ans Kreuz genagelt zu werden, öffnete er den Mund und betete, wie wir in Lukas 23, 34 lesen können: „Vater vergib ihnen; denn sie wissen nicht was sie tun!“. Ein solches Gebet hatte der Hauptmann bestimmt noch nie gehört. Dann starb Jesus und seine letzten Worte waren „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19, 30).
Jesus wusste, dass er all diese Dinge erleiden musste. Die Schmerzen, die er auf sich nahm, ertrug er für uns. Doch nicht nur für uns heute. Er nahm sie auch für den Hauptmann auf sich. Für den Mann, der ihm dieses Leid zugefügt hat. Und als Jesus nun gestorben war, die Erde bebte und der Himmel sich verdunkelte, blickte der Hauptmann zum Kreuz und sagte „Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen!“ (Markus 15, 39). Und er pries Gott (Lukas 23, 47). In diesem Moment, der die dunkelste Stunde beschreibt, fand der Hauptmann Jesus. Wir wissen nicht, was mit diesem Mann geschah, die Bibel gibt uns keine Auskunft darüber. Doch dadurch, dass er das Opfer annahm, welches Jesus für uns am Karfreitag erbrachte, begab er sich in Beziehung mit Gott.
Jesus ebnete den Weg zu Gott für jeden. Egal was du getan hast, wie du aufgewachsen bist und wie du dein Leben lebst. Jesus öffnet seine Arme für uns alle, damit wir frei von all unserer Sünde mit ihm zum Vater kommen können. Alles was wir dafür tun müssen, ist dieses unglaubliche Geschenk anzunehmen. Wir können dies durch Gemeinschaft tun, die wir mit Jesus haben. Wie der Hauptmann können wir zu jedem Punkt in unserem Leben beginnen zu beten und in die Gegenwart Gottes kommen.
Aufgabe:
Angehängt an diese Station findest du Bastelvorlagen für Gebetswürfel. Einer kann für Kinder verwendet werden, auf ihm sind kleine Tischgebete, sodass man Gebet in den Alltag integrieren kann. Auf dem anderen sind kleine Anstöße, die dich inspirieren sollen zu beten. Es gibt nicht die eine richtige Art zu beten, denn der Weg zu Gott ist frei, ganz egal wie du ihn gehen möchtest. Jedoch hilft dir der Würfel vielleicht dabei, ein Gefühl für Gespräche mit Gott zu bekommen. Oder du bist schon mit Jesus unterwegs. Dann kann der Würfel dir helfen, das Beten neu zu entdecken.
Nimm dir vor, eine Woche lang einmal am Tag mit Gott zu sprechen und in Beziehung mit ihm zu gehen. Dies kannst du alleine oder in Gemeinschaft machen. Denke danach darüber nach, wie es dein Leben beeinflusst täglich mit Gott Gemeinschaft zu haben.
Wenn du wieder Zuhause bist, kannst du dir außerdem noch das angehängte Lied „Oh am Kreuz“ von der Outbreakband anhören, welches thematisch zu diesem Impuls und zu Ostern passt.
Wenn du Englisch kannst, darfst du gerne auch die Predigt „Beautifully Broken“ von Kyle Idleman anschauen. Diese wurde zur Inspiration für diesen Impuls verwendet. Du findest sie und das Lied auf YouTube oder über den hinterlegten Link.